physik400

Johannes Kepler (1571-1630)

Abb.: Johannes Kepler im Jahre 1610

Jugend und Studium:

- geboren am 27.12.1571 in Weil der Stadt
- Herkunft aus einer angesehenen, aber in seiner Generation verarmten Familie
- frühes Interesse an Astronomie, gefördert durch Mutter Katharina Kepler
-  1577-1589: Besuch der Lateinschule in Leonberg und  der Klosterschulen in Adelberg und Maulbronn
- letztere lehrten nach dem Prinzip der „septem artes liberales“  Trivium (Grammatik,  Rhetorik, Dialektik) und Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik)
- 1589-1594: Studium der evangelischen Theologie in Tübingen bei u.a Philhellene Martin Crusius und Astronom und Mathematiker Michael Mästlin, der ihm die Lehre von Kopernikus und somit das heliozentrische Weltbild näher bringt
→ Kepler wird Kopernikaner

Beruflicher Werdegang:

- 1594-1600: Lehrer für Mathematik, Astronomie und Rhetorik an der evangelischen Stiftsschule in Graz, zudem erstellte er jährlich einen Kalender mit astrologischen Voraussagen für das nächste Jahr (Calendaria et Prognostica)
- 1596: Veröffentlichung seines ersten großen Werks „Mysterium Cosmographicum“ , in dem er basierend auf der Annahme eines heliozentrischen Weltbildes nach pythagoreisch- platonischer Tradition die Ursachen  für die genaue Anzahl der sechs (damals bekannten) Planeten und die Größe der  Bahnen dieser zu erforschen versucht, wobei er zu der Antwort gelangt, dass die fünf Zwischenräume der  sechs Planeten mit den fünf platonischen Körpern harmonieren und somit in Gottes Schöpfung ein mathematisches Prinzip vorliegt. → Bekannheit als Astronom
- Kepler schickte sein „Mystericum Cosmographicum“ u.a. auch an Galileo Galilei, der später einige Inhalte daraus als seine eigenen ausgab
- 1597: Hochzeit mit seiner Geliebten Barbara Müller
- 1600: Einladung nach Prag: Assistent des Wissenschaftlers Tycho Brahe
- 1601: Tod Brahes → Nachfolger und Berufung zum kaiserlichen Mathematiker
- 1609: Veröffentlichung der „Astronomia Nova“ , die die ersten beiden Keplerschen Gesetze enthielt
- 1604 und 1611: Veröffentlichung zweier Werke zur Optik
- 1612-1626: Dienst als Mathematiker in Linz
- 1619: Veröffentlichung der „Harmonice Mundi“ (Weltharmonik) als Anknüpfung an die pythagoreischen, platonischen und ptolemaischen Harmonievorstellungen → 3. Kelpersches Gesetz
- Behinderung der wissenschaftlichen Arbeiten durch den Dreißigjährigen Krieg und die Bauernaufstände
- 1628: Umzug nach Schlesien, Verfassen weiterer Werke
- Tod am 15.11.1630 in Regensburg¹

Literaturnachweis:

¹ vgl. Johannes Kepler (1)