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Dialog über die Weltsysteme (1632)

Der „Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische“ (Dialogo di Galileo Galilei sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano) ist ein von Galileo Galilei  verfasstes Werk, das 1632 (für die große Masse des Volkes) in italienischer Sprache  veröffentlicht wurde. Inhalt des Dialogs ist die Gegenüberstellung und Diskussion des geozentrischen und des heliozentrischen Weltbildes, wobei letzteres als das richtige hervorgehoben wird. Diese kopernikanische Weltanschauung stand im Gegensatz zur Lehre der katholischen Kirche, deren Meinung nach die Erde der Mittelpunkt des Universums sei, da auf ihr der Mensch als von Gott geschaffenes Wesen wohne.

Die Gesprächspartner im Dialog sind Salvati, ein vom kopernikanischen Weltbild überzeugter Gelehrter (Sprachrohr des Galileo), Sagredo, ein zunächst neutraler Laie und Simplicio, ein Anhänger des Aristoteles und des Ptolemaios, der das geozentrische Weltbild vertritt. Alle drei führen ein sich über vier Tage erstreckendes Gespräch, nach dem das Werk gegliedert ist. Am ersten Tage erfolgt eine Unterredung über die Vollkommenheit der Welt und die Gleichwertigkeit von irdischen und himmlischen Objekten. Am zweiten Tage wird die Erdrotation, am Tage darauf die Rotation der Erde um die Sonne behandelt. Am vierten Tage wird eine Theorie der Gezeiten erläutert.

Obwohl Galileo nach einer päpstliche Zensur zu Beginn und am Ende die Hypothetik des Dialogs betonen musste, wurde sein Dialog von der katholischen Kirche heftig kritisiert. Noch im selben Jahr wurde der Verkauf  des Werks verboten. Ein Jahr später wurde Galileo vor das Inquisitionsgericht  gerufen, wo er einen Schwur gegen die Lehre zu leisten hatte. ¹

Literaturnachweis:

¹ vgl. Dialog über die Weltsysteme (1)

Abb.1: Titelbild von Galileis Dialog
Abb.2: Die Kirche Santa Maria Sopra Minerva, in der das Inquisitionsverfahren gegen Galilei stattfand