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Sonnenspektrum (Fraunhoferlinien, 1814)

Der englische Chemiker William Hyde Wollaston bemerkte 1802 zum ersten Mal dunkle Linien im Sonnenspektrum. Diese wurden jedoch unabhängig von ihm 1814 vom Müchener Optiker Joseph Fraunhofer neuentdeckt, der aber weiter daran forschte und durch sorgfältige Messungen die Wellenlänge der Linien bestimmte. Insgesamt verzeichnete er über 570 Linien, wobei er die markanten unter ihnen mit den Buchstaben A bis K (von langen hin zu kurzen Wellenlängen; jedoch ohne I und J) versah.

Später entdeckten Gustav Robert Kirchhoff und Robert Bunsen, dass jedes chemische Element ein typisches Lichtspektrum aufweist. "Sie schlossen hieraus, dass die von Wollaston und Fraunhofer beobachteten Linien den Absorptionseigenschaften der Elemente in den oberen Schichten der Sonne geschuldet waren und diese daher auch in der Photosphäre vorliegen mussten. Einige der Linien werden jedoch auch durch die Bestandteile der Erdatmosphäre hervorgerufen." Mit Hilfe eines Sternspektrums lassen sich Aussagen zur chemischen Zusammensetzung der äußeren Hülle des Sterns, zu seiner Oberflächentemperatur und zu seiner Leuchtkraft (und damit auch zu seiner Entfernung) machen. Fraunhofers Entdeckung ist damit insbesondere für die Astronomie von großer Bedeutung.¹

Literaturnachweis:

¹ vgl. Sonnenspektrum (Fraunhoferlinien) (1)

Abb.: Die wichtigsten Fraunhoferlinien