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Christiaan Huygens (1629-1695)

Abb.: Christiaan Huygens, Porträt aus dem Jahre 1671

- am 14. April 1629 in Den Haag geboren
- Huygens stammte aus einer angesehenen Diplomatenfamilie
- sein Vater Constantin Huygens, der Diplomat und Literat war, erteilte ihm zunächst  Privatunterricht mit Schwerpunkt in den Fächern Musik, Arithmetik und Geographie
- schon in seiner Kindheit begeisterte sich Huygens für die Mechanik, so versuchte er bereits im Alter von 13 Jahren verschiedene Maschinen nachzubauen
- durch seinen Vater lernte Huygens bereits in jungen Jahren berühmte Persönlichkeiten seiner Zeit kennen, wie beispielsweise den Philosophen Descartes, der während Huygens Jugendzeit in den  Niederlanden lebte
- 1645-1647: Studium der Jurisprudenz gemäß Familientradition in Leiden und Breda, währenddessen Besuch von mathematischen Vorlesungen bei Frans von Schooten
- Huygens pflegte eine gute Beziehung zu von Schooten, sodass dieser eine von Huygens Arbeiten ins Lateinische übersetzte, um sie zusammen mit seinen eigenen Artikeln in einem Werk zu drucken
- er erhielt später Unterricht in Mathematik bei einem Belgier namens Stampioen
- nach der Beendigung seines Studiums im Jahre 1649 begab er sich zusammen mit seinem Vater auf eine diplomatische Reise durch Europa, worauf hin er sich jedoch entschied, sich als Privatgelehrter vollends der Mathematik und Physik zu widmen
- 1651: Publikation seiner ersten Arbeit, die sich mit der Quadratur von Kegeln befasste und zudem einen Fehler im Beweis der von Gregorius a Sancto Vincentio behaupteten Möglichkeit der Quadratur des Kreises aufzeigte
- darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Kreiszahl Pi und Logarithmen, wodurch er eine Grundlage für die Infinitesimalrechnung schuf, auf der Leibniz und Newton aufbauen konnten
- seit 1655: Bau und Verbesserung von Fernrohren und Mikroskopen
- 5. März 1655: Entdeckung des Saturnmonds Titan mit einem seiner selbst entwickelten Teleskope und erste Beobachtung der Ringe des Saturn durch die gute Auflösung des Geräts
- ferner gelangen ihm weitere astronomische Entdeckungen wie z.B. die erste Beobachtung des Orionnebels
- 1656: Bau einer ersten Pendeluhr, um die Zeitmessung für seine astronomische Beobachtungen zu verbessern (Abweichung: 10 Sekunden pro Tag)
- 1657: Veröffentlichung seines Werkes „Tractatus de ratiociniis in aleae ludo“ (Abhandlung über das Glücksspiel), das als die erste erschienene Schrift über Wahrscheinlichkeitsrechnung gilt und ihn somit zu einem der Begründer der Stochastik macht
- 1658: Herausgabe seines Werkes „Horologium“, in dem er seine im Jahre 1656 gebaute Pendeluhr erklärt
- 1659: Publikation der „Systema saturnium“ (Saturn-System), in der er die Oberfläche des Mars beschreibt
- 1660: Reisen nach Paris und England, wo er 1663 Mitglied der Royal Society von London wurde
- 1666: Berufung an die französische Akademie der Wissenschaften nach Paris durch den Gründer Colbert und Ludwig XIV
- 1669: Formulierung der aus dem „Prinzip der Relativität“ abgeleiteten Stoßgesetze zum elastischen Stoß in seinem Werk „Regulae de Motu Corporum ex mutuo impulsu“
- 1673: Veröffentlichung seines Werkes „Horologium oscillatorium“ (Pendeluhr), in dem er u.a. die Theorie des Pendels und der Evoluten erklärt, den Tautochronismus darstellt und als erster die Zentrifugalkraft erwähnt
- 1681: Beendigung seiner Tätigkeit an der Akademie in Paris aus gesundheitlichen Gründen und Rückkehr nach Den Haag
- 1689: Reise nach England, wo er Newton kennenlernt
- 1690: Veröffentlichung seines Werkes "Traité de la lumière", in dem er die Wellentheorie des Lichts beschreibt
- ab 1690: Beschäftigung mit der Akustik und der Musiktheorie
- 1691: Berechnung der 31-Teilung der Oktave, um den Fehler des pythagoreischen Kommas zu beheben
- 8. Juli 1695: Tod in Den Haag¹

 

Literaturnachweis:

¹ vgl. Christiaan Huygens (1)